Am 4. Juli 2018 haben Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andreas Scheuer und die Bran­den­bur­gi­sche Minis­te­rin für Infra­struk­tur und Lan­des­pla­nung, Kath­rin Schnei­der, den ers­ten Spa­ten­stich für Bran­den­burgs ers­tes in öffent­lich-pri­va­ter Part­ner­schaft (ÖPP) zu rea­li­sie­ren­des Auto­bahn­pro­jekt vor­ge­nom­men. An der fest­li­chen Ver­an­stal­tung im Gewer­be­ge­biet Veh­le­fanz an der A10 (Gemeinde Ober­krä­mer) bei Ora­ni­en­burg nah­men rund 250 Gäste teil, dar­un­ter auch Vertreter/innen von Bund, Land, Kreis‑, Kom­mu­nal- und Gemeindeverwaltungen.

Der Spa­ten­stich ist der offi­zi­elle Auf­takt für den Aus­bau und die Moder­ni­sie­rung des ins­ge­samt ca. 65 Kilo­me­ter lan­gen Teil­stücks der A10 und A24 zwi­schen dem Auto­bahn­drei­eck (AD) Pan­kow und der Anschluss­stelle (AS) Neu­rup­pin im Rah­men eines soge­nann­ten Ver­füg­bar­keits­mo­dells (V‑Modell) in öffent­lich-pri­va­ter Part­ner­schaft. Dabei ist der pri­vate Part­ner Havel­land­au­to­bahn GmbH & Co. KG neben dem Aus­bau und der Erneue­rung der Auto­bahn auch für deren Betrieb und die Erhal­tung über 30 Jahre ver­ant­wort­lich. Aus­bau und Moder­ni­sie­rung sol­len bis 2022 abge­schlos­sen sein. Den Auf­trag an das Kon­sor­tium hatte das Bun­des­mi­nis­te­rium für Ver­kehr und digi­tale Infra­struk­tur, ver­tre­ten durch das Land Bran­den­burg, die­ses ver­tre­ten durch die DEGES Deut­sche Ein­heit Fern­stra­ßen­pla­nungs- und ‑bau GmbH, nach einem euro­pa­wei­ten Ver­ga­be­ver­fah­ren im Dezem­ber 2017 erteilt.

Aus­bau und Erneue­rung sol­len bis Ende 2022 abge­schlos­sen sein

Die bis­her vier­strei­fige A10 zwi­schen den Auto­bahn­drei­ecken Pan­kow und Havel­land wird auf ca. 30 km sechs­strei­fig aus­ge­baut. Damit ver­schwin­det ein Nadel­öhr im Ber­li­ner Auto­bahn­ring, das in der Ver­gan­gen­heit zu vie­len Ver­kehrs­be­ein­träch­ti­gun­gen führte. Der vier­strei­fige, ca. 30 km lange Abschnitt der A24 zwi­schen den Anschluss­stel­len Krem­men und Neu­rup­pin wird kom­plett erneu­ert, wobei die Sei­ten­strei­fen ver­brei­tert wer­den, um Teil­ab­schnitte im Bedarfs­fall je nach Ver­kehrs­auf­kom­men tem­po­rär für den Ver­kehr frei­zu­ge­ben. Bereits begon­nen hat der sechs­strei­fige Aus­bau zwi­schen dem Auto­bahn­kreuz Ora­ni­en­burg und dem Auto­bahn­drei­eck Havel­land. In die­sem Jahr wird in sechs von neun Bau­ab­schnit­ten gear­bei­tet. Auch die grund­hafte Erneue­rung der A24 bei Neu­rup­pin ist bereits im Gange.

Nach der Fer­tig­stel­lung des Pro­jekts wer­den sowohl die Haupt­stadt­re­gion als auch die Urlaubs­rei­sen­den in Rich­tung Ost­see von den noch leis­tungs­fä­hi­ge­ren und siche­re­ren Auto­bah­nen pro­fi­tie­ren. Die vom Bund getra­ge­nen Pro­jekt­kos­ten belau­fen sich auf ins­ge­samt rund 1,4 Mrd. Euro. Wäh­rend der Pro­jekt­dauer erhält der pri­vate Part­ner ein Ver­füg­bar­keits­ent­gelt, das sich an der Qua­li­tät der erbrach­ten Bau­leis­tung sowie der Ver­füg­bar­keit für die Verkehrsteilnehmer/innen ori­en­tiert. Der Bund bleibt jedoch Eigen­tü­mer der Autobahn.

Pla­nung, Bau, Betrieb und Erhal­tung aus einer Hand

Ver­ant­wort­lich für Pla­nung, Bau, Betrieb und Erhal­tung der A10 und A24 zwi­schen dem Auto­bahn­drei­eck Pan­kow und der Anschluss­stelle Neu­rup­pin ist die Havel­land­au­to­bahn GmbH & Co. KG mit den Gesell­schaf­tern BAM PPP P12 Hol­ding GmbH (70 %) und HABAU PPP GmbH (30 %).
Betrieb und Erhal­tung der Aus­bau­stre­cke lie­gen eben­falls in der Ver­ant­wor­tung des pri­va­ten Part­ners, der im Gewer­be­ge­biet Veh­le­fanz in den Bau eines moder­nen Betriebs­dienst­zen­trums inves­tiert, wel­ches noch 2018 fer­tig­ge­stellt wer­den soll. Die eigens gegrün­dete Havel­land­au­to­bahn Ser­vices GmbH & Co. KG wird für den Betrieb und die Erhal­tung der Pro­jekt­stre­cke sowie zusätz­lich für den Win­ter- und Räum­dienst zwi­schen der Anschluss­stelle Fal­ken­see und dem Auto­bahn­drei­eck Havel­land auf dem west­li­chen Ber­li­ner Ring ver­ant­wort­lich sein.
Die Havel­land­au­to­bahn GmbH & Co. KG ver­gibt Pla­nungs- und Bau­leis­tun­gen an eine Bau­ar­beits­ge­mein­schaft, bestehend aus Wayss & Frey­tag und HABAU. Neben dem Aus­bau der A10 und der Erneue­rung der A24 umfasst das ÖPP-Pro­jekt auch den Abbruch einer und die Errich­tung von 38 neuen Brü­cken­bau­wer­ken, davon 28 Ersatz­neu­bau­ten und 10 Neu­bau­ten. Hinzu kom­men 9 Anschluss­stel­len und 5 Park- und WC-Anla­gen sowie Lärm­schutz­wände und ‑wälle auf einer Länge von ca. 20 Kilo­me­tern. Auch Ent­wäs­se­rungs­lei­tun­gen und Maß­nah­men des Umwelt­schut­zes und Land­schafts­baus sind Bestand­teil des Pro­jek­tes, für das mehr als 5 Mil­lio­nen Kubik­me­ter mär­ki­scher Boden ab- und auf­ge­tra­gen werden.

Ver­an­stal­tungs­ort

Gewer­be­ge­biet Vehlefanz
16727 Oberkrämer